Mehr und mehr Artikel und Bilder werden zu Guild Wars 2 veröffentlicht und ich als alter Guild Wars 1 Veteran kann es kaum noch erwarten. Anfangs war ich trotz der vielen Neuerungen skeptisch, aber inzwischen hat mich ArenaNet komplett überzeugt. Auf GamePro gab es vor kurzem einen weiteren Bericht, den wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen. Inhaltlich dreht dieser sich um Dinge, welche ihr in keinem anderen MMO bisher gesehen habt.

Laut GamePro wird man einige Dinge bereits aus anderen Spielen kennen. Zum Beispiel das Story-System aus Star Wars:  The Old Republic oder die dynamischen Events aus Rift. Guild Wars 1 Veteranen werden weiterhin viele Dinge wiederfinden, die dort schon sehr gut funktioniert haben. Dennoch soll sich Guild Wars 2 von anderen MMOs absetzen und GamePro zählt neun Unterschiede auf, die Guild Wars 2 so besonders machen werden.

1. Waffen, auf die es ankommt!

In den meisten Spielen verändern neue Waffen eure Attribute und euren Schaden. In Guild Wars 2 allerdings hat eure Waffe einen weit größeren Einfluss. Eure Fähigkeitenleiste ist in zwei Teile geteilt. 5 Fähigkeiten auf der linken und 5 Fähigkeiten auf der rechten Seite. Letztere werden wie in Guild Wars 1 Skills sein, die ihr finden oder lernen müsst. Die linken 5 Fähigkeiten hingegen werden durch eure Waffe bestimmt. Euer Charakter wird sich also komplett anders spielen, wenn er ein Schwert trägt, und wieder komplett anders, wenn er eine Axt führt. Jeder kann demnach seine Klasse auf zig verschiedene Arten spielen, ohne wie bei anderen MMOs zu sehr eingeschränkt zu sein.

2. Eine bessere und dynamischere Welt

Es gibt viele Spiele, die eine dynamische Welt simulieren und dies mehr oder weniger erfolgreich. Als Beispiele sind da die Shifting-Technologie in World of Warcraft sowie die Verlagerung von Instanzmechaniken in Rift in die offene Spielwelt. Die Entwickler bei ArenaNet gehen mit Guild Wars 2 einen anderen Weg und erschaffen eine völlig neue Art Umwelt. Spielinhalte und Aufgaben entstehen aus allem, was gerade passiert. Zum Beispiel kann ein Dorf von Kreaturen angegriffen werden. Die Folgen allerdings werden durch die Art der Kreaturen bestimmt. Unterwasserkreaturen entführen Dorfbewohner, die befreit werden müssen. Banditen stecken die Felder in Brand und ihr müsst sie neu anpflanzen. Zentauren übernehmen die Kontrolle im Dorf und ihr müsst es befreien. Außerdem werden die Kreaturen auch untereinander interagieren. Es wird also nie vorkommen, dass ihr den Auftrag bekommt, 10 Eber zu töten. Einfach aus dem Grund, da nie klar ist, ob und wo sich gerade Eber aufhalten. Stattdessen erhaltet ihr an die Situation angepasste Aufträge, zum Beispiel Untote zu vertreiben, die Zentauren aus dem Dorf zu jagen und viele mehr.

3. Quests können und dürfen fehlschlagen

Da die dynamischen Inhalte in Guild Wars 2 verschiedene Ergebnisse haben können, dürft ihr bei gestellten Aufgaben versagen. Das bedeutet nicht, dass ihr die Quest erneut machen müsst, sondern dass ihr dem Ergebnis zufolge eine andere Aufgabe erhaltet. Wenn zum Beispiel Banditen die Wasserversorgung der Stadt zerstören wollen, und ihr sie nicht aufhalten könnt, müsst ihr sie nicht wiederholen. Stattdessen werdet ihr gebeten, die Handwerker zu begleiten und sie während der Reparatur zu beschützen.

4. Stufenweiser Tod

Dieses System gibt es schon in Spielen wie Left 4 Dead, allerdings nicht in MMOs. Erlischt euer Lebensbalken habt ihr die Chance, mit Pistolen einen letzten Versuch zu starten. In Guild Wars 2 läuft es ähnlich. Abhängig von eurer Klasse habt ihr bestimmte Fähigkeiten, die ihr nur nutzen könnt, wenn ihr dem Tod nahe seid. Während dieser Zeit müsst ihr auf einen anderen Spieler warten, der euch belebt, oder einen Gegner töten. Beides bringt euch zurück ins Leben. Sollte beides nicht geschehen so werdet ihr an einem der Wegpunkte wiederbelebt, welche über die Welt verstreut sind. Falls es jedoch jemanden gibt, der euch zurück ins Leben holt, erhält er zum Dank Erfahrungspunkte.

5. Eine Welt ohne Heiler

Der Grund, weshalb jeder Spieler jeden anderen beleben kann ist der, dass es keine Heiler gibt. Dafür hat jede Klasse einen bestimmten Slot, der mit einer persönlichen Heilfähigkeit belegt ist. Als Necromancer zum Beispiel könnt ihr eine Art Octopus beschwören, der euch in kurzen Zeitabständen heilt. Sollte es doch mal brenzlig werden lasst ihr ihn platzen, um eine größere Heilung auf einmal zu erhalten. Sobald der Cooldown abgelaufen ist könnt ihr ihn erneut beschwören. Da jede Klasse über Heilfertigkeiten verfügt ist es nicht mehr nötig, dass sich jemand von vornherein auf die Arbeit des Heilers beschränkt und die gesamte Spielzeit damit verbringen muss, die Lebensbalken seiner Kameraden im Auge zu behalten.

6. Gestaltet die Gruppe, wie es euch gefällt

Laut GamePro wird es in Guild Wars 2 nicht wichtig sein, welche Klassen ihr in der Gruppe habt. Ihr müsst also nicht mehr auf jemand spezielles warten, nur um endlich beginnen zu können. Laut ihrem Bericht haben sie eine High-Level-Instanz mit 4 Ingenieuren und einem Dieb bezwungen. Wenn man die eigene Klasse beherrscht, weiß was sie kann und nicht wild auf den Gegner los stürmt ist das alles machbar. Durch die wechselnden Fähigkeiten (abhängig von der getragenen Waffe) und den Heilmöglichkeiten jeder Klasse ist Guild Wars 2 darauf ausgelegt, euch so viele Freiheiten wie möglich zu gewähren. Top!

7. Erstellt eure eigenen Rüstungssets

Items in Guild Wars 2 verfügen über einen Aufrüstungs-Slot. Gefundene oder hergestellte Verstärkungen könnt ihr dort einbauen oder sogar gewisse „Set-Gegenstände“ anwenden. Diese speziellen „Set-Gegenstände“ könnt ihr ebenfalls in die Slots eurer liebsten Items einbauen. Ihr müsst also nicht mehr warten, bis ihr den Helm des Affenkönigs findet. Nehmt einfach ein paar gefundene „Set-Gegenstände“ und wandelt euer liebstes Item dann in eben jenen Helm um. Die Werte bleiben bestehen, allerdings erhaltet ihr nun den Set-Bonus.

8. Änderungen eurer Konversationsmöglichkeiten

Guild Wars 2 merkt sich eure 100 am meisten getroffenen Entscheidungen bei Interaktionen mit NPCs. Unterschieden wird dabei in Ausstrahlung, Würde und Wildheit (Anm.: im Original „Charisma“, „Dignity“ und „Ferocity“). Je mehr ihr euch in eine der Richtungen bewegt, desto mehr wird eure Persönlichkeit bestimmt und neue Optionen bei Interaktionen aktiviert. Wer sich also immer für die aggressive („Wildheit“) Variante entscheidet, wird am Ende den Gegenüber während des Gesprächs schlagen können. Eventuell lässt sich so ja der eine oder andere sture NPC überzeugen?!

9. Pflanzen und Rohstoffe für alle

Es wird Herstellungsberufe geben, allerdings keine zum Sammeln von Rohstoffen. Jeder kann alles sammeln und abbauen. Falls ihr jetzt denkt, dass dies zu überfüllten Rohstoff-Plätzen führt, irrt ihr euch. Alle Stellen, an denen Rohstoffe gefunden werden können, sind instanziert. Stellt es euch wie eine Schatzkiste vor, bei dem jeder, der sie öffnet, ein bisschen was erhält.

Für mich als Guild Wars 1 Spieler sind wirklich viele tolle Sachen dabei. Beim letzten Punkt mit den Rohstoffen bin ich noch skeptisch, allerdings war die Beschreibung von GamePro auch nicht wirklich detailiert. Bleibt also abzuwarten, wie das System genau aussieht. Wie Eingangs schon erwähnt freue ich mich sehr auf das Spiel und bin gespannt, was ArenaNet noch so aus dem Ärmel zaubert. Am Ende der News könnt ihr euch noch den Original-Text in Englisch anschauen. Viel Spaß beim Lesen!

Link zu GamePro